Hannover/Einbeck. In der Seminarreihe im Internet geht es um die große Geschichte und die Geschichten von Einzelnen, die sich in der NS-Zeit unterschiedlich verhalten haben.
"Gerade in der Zeit von Nationalsozialismus und im Zweitem Weltkrieg mussten persönlich weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Wenn wir heute auf diese Zeit zurückblicken, versehen wir die damals Lebenden häufig mit unterschiedlichen Zuschreibungen wie 'Helden', 'Tätern' oder 'Opfer". Doch hierbei stellt sich die Frage: Kann man 'Held' und 'Täter' zugleich oder – im Laufe der Zeit – sogar nacheinander sein? Was taugen diese Kategorisierungen und wie können wir das Handeln der Menschen heute sinnvoll einordnen und verstehen?", schreibt der Volksbund in seiner Ankündigung.
Renommierte Historikerinnen und Historiker werden in jeder der Veranstaltungen zunächst einen allgemeinen Blick auf die Problemstellung werfen und eine Einordnung und Klärung der Begrifflichkeiten vornehmen. Anschließend werden einzelne, kontroverse Biografien vorgestellt und diskutiert. Auch Bezüge in die Gegenwart, zum Beispiel zu Debatten um Umbenennungen von Straßen oder Kasernen, sollen nicht zu kurz kommen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Referentinnen und Referenten für Nachfragen und eine Diskussion zur Verfügung stehen.
Der Volksbund arbeitet bei dieser Veranstaltungsreihe mit verschiedenen Volkshochschulen in Niedersachsen zusammen, zum Beispiel mit der KVHS. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Veranstaltungen finden an folgenden Terminen statt:
1. September 2022, 19.00 – 20.30 Uhr
Die Begriffe Held, Täter, Opfer und deren Kontroversität in der öffentlichen Debatte in Deutschland – Braucht die Demokratie Heldenerzählungen?
15.September 2022, 19.00 – 20.30 Uhr
Täter im Nationalsozialismus. Zum Wandel von Täterbegriff und Täterforschung.
29. September 2022, 19.00 – 20.30 Uhr
Von Helden zu Opfern, von Opfern zu Tätern?
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Volksbundes.